Die mediale und digitale Vernetzung in Echtzeit hat das Potenzial, Wissen zu verbreite(r)n, Diskurse zu befördern, Missstände anzuprangern oder Notlagen abzuwenden – aber offenbar mit Nebenwirkungen.

- Nutzende sind medial überfordert.
- Eine gezielte oder fahrlässige Desinformation ist sekundenschnell weltweit möglich.
- Die Informationen werden reduziert auf das, was marktgängig ist.
- Soziale Gruppen ziehen sich in Echokammern zurück, die die eigene Meinung verstärken.
- Und – Menschen werden medial vernichtet.

Bernhard Pörksen widmet sich in seinem Buch „Die große Gereiztheit: Wege aus der kollektiven Erregung“ in seiner ebenso kritischen wie anspruchsvollen Analyse den Kardinalsfragen:

Wie lassen sich digitale Medien nutzen, ohne in einem Zustand permanenter Fehlreize zu verharren?
Wie lassen sich informationsbezogene Rechte gegenüber einer prinzipiell grenzenlosen Öffentlichkeit wahren?
Welche Möglichkeiten gibt es, menschenfeindliche Mediennutzung oder demokratiegefährdenden medialen Machtmissbrauch einzudämmen?

Dieser „kommunikative Klimawandel“ ist laut Pörksen nicht mehr aufzuhalten – aber zu gestalten.

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